New Work: Remote Recruiting als neuer Plan A

Das Arbeiten aus dem trauten Heim ist für eine Minderheit unterschiedlicher Abteilungen längst gängiger Alltag. Doch nun erfordern neue Umstände neue Möglichkeiten — nicht nur für BewerberInnen. Remote Recruiting wird zum Wegbereiter moderner, digitalisierter und zukunftsorientierter Unternehmen. Dabei muss die digitale Akquise keineswegs mit Qualitätsverlust einhergehen, viel eher eröffnen sich vorteilhafte Möglichkeiten und, fernab jeglicher Krisen, neue, bessere Recruiting-Maßnahmen.

Remote Recruiting: digital statt analog

Vom Bewerbungsverfahren, über -gespräche bis hin zum Arbeiten auf Probe – mit einer Investition in die entsprechende, technische Ausrüstung kann ein Unternehmen, das sich als modern und up to date verstanden wissen will, zu neuen Höhenflügen ansetzen. Denn nach der Investition folgt die Rendite: Recruiting ist schlanker, sondierter, ortsunabhängig, international und da Bewerber keine langen Wege mehr auf sich nehmen müssen, können auch hier Kosten gespart werden, die obendrein noch für eine optimale Klimabilanz einstehen.

Die richtige Software verleiht Flügel

Vorteilhaft ist eine Software, der es gelingt, sowohl das Recruiting wie auch das HR-Management unter einen Hut zu bringen. Beispielsweise Personio oder Softgarden bieten die Lösung, die der HR Unit alle Möglichkeiten zum Austausch versprechen. Sofern sämtliche erforderlichen Prozesse digital abbildbar sind, kann das Home Recruiting starten. Dabei können nicht nur Arbeitszeiten eingespart, sondern auch Abstimmungsprozesse optimiert werden. Die Umstellung von analog zu digital sollte jedoch nicht überstürzt, sondern viel eher gut geplant vonstattengehen. Klare Ziele und Wünsche sollten festgelegt werden:

„Wie kann ein digitales Assessment Center, wie der Bewerbungsprozess (für Unternehmen und Bewerber) so simpel wie möglich gestaltet werden?“

Nicht außer Acht gelassen werden sollte hier, dass allgemein eine interne und speziell eine externe Kommunikation entscheidend ist, um mit einer Umstrukturierung auch diejenigen abzuholen, die eventuell noch Verfechter des ‚traditionellen‘ Bewerbungsverfahrens sind.

Papierkram von gestern und Recruiting von morgen

Für die Arbeitgebermarke eines Unternehmens ist es entscheidend, sich den neuen, digitalen Welten zu öffnen, denn gerade für jüngere Generationen sind soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder LinkedIn die Bewerbungsplattformen der Wahl. Remote Recruiting sorgt für Barrierefreiheit und sollte den Bewerbungsprozess beschleunigen, anstatt ihn zu verzögern. Beispielsweise könnten potentielle Bewerber abspringen, wenn die Kommunikation sich hinzieht oder komplizierte Neuinstallationen zwecks Video-Chats von Nöten sind. Der Bewerber von morgen könnte jemand mit schlanker Bewerbung und Link zu entsprechenden Arbeitsproben sein und sollte innerhalb des Bewerbungsprozesses ebenso bedacht werden, wie derjenige mit klassischem, ausführlichem Lebenslauf.

Zoom und Co. statt vis-á-vis

Neben dem gängigsten Videotelefondienst Skype, florieren derzeit auch andere Anbieter, die spezifische Vorteile mit sich bringen. Die Open-Source-Software Jitsi kann als kostenloses Tool ohne Anmeldung oder Registrierung über einen Browser, aber auch mobil genutzt werden und macht ein Bewerbungsgespräch besonders einfach. Daneben ist derzeit auch die App Zoom in aller Munde, die hochauflösende Videokonferenzen mit bis zu hundert Teilnehmern gewährleistet und aufgrund eines digitalen Whiteboards sowie einer Aufnahmefunktion vorwiegend von Schulen und Universitäten genutzt wird. Doch für Unternehmen interessanter ist wohl die Video-Recruiting Plattform Cammio: Möglich sind hier neben Live-Interviews mit gleich mehreren Teilnehmern auch zeitversetzte Interviews mittels einer Aufnahmefunktion, die auch im Nachhinein einen erneuten Überblick über den Gesprächsverlauf gewährt. Statt eines Lebenslaufs kann ein Video-Pitch erstellt werden – einfacher für den Bewerber, aussagekräftiger für das Unternehmen. Welches Tool es am Ende sein mag, ist von den Anforderungen des Unternehmens abhängig. Am Ende führen mehrere Recruiting-Lösungen zum Ziel, schon heute ein Unternehmen mit digitalem Auftritt von morgen zu sein.

Mit Souveränität im Video-Gespräch glänzen

Als fortschrittliches Unternehmen ist es entscheidend, die entsprechende Technik im Griff zu haben. Dabei kann, wie immer, nur Übung und gute Vorbereitung den Profi vom Laien unterscheiden. Das verwendete Tool sollte stets auf dem neusten Stand sein. Auch ein vorheriger Testlauf ist unabdingbar, indem beispielsweise auch Mikrofon, Lautsprecher und Kamera auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet werden. Für optimalen Augenkontakt ist die Kamera idealerweise auf Augenhöhe zu platzieren. Jegliche Störquellen sollten aus dem Weg geräumt werden: Der Laptop sollte ausreichend aufgeladen, besser direkt ans Stromnetz angeschlossen sein, Handy oder Festnetztelefon sollten auf stumm geschaltet werden und wenn gewünscht, kann ein zweiter Monitor hinzugezogen werden, um gleichzeitig die Einsicht in die Bewerbungsunterlagen zu ermöglichen. Ebenso essentiell ist es, sich in ein ‚gutes Licht‘ zu rücken. Eine Lichtquelle hinter der Kamera ist hier zu empfehlen. Auch ein neutraler Hintergrund sollte einem verglasten oder verspiegelten vorgezogen werden, um Lichtreflexionen zu vermeiden. Zu guter Letzt ist selbstverständlich der Dresscode nicht außer Acht zu lassen. Auch wenn Home Recruiting mit mehr Bequemlichkeit einhergeht, sollte sich das nicht auf alle Bereiche des Lebens auswirken: gepflegtes Erscheinungsbild á la Business-Mode ist hier noch immer gefragt.

Am Ende ist alles eine Sache der Perspektive: Eine Krise muss nicht zwangsläufig Zerstörung bedeuten, sondern kann als Impuls für ein digitales Umdenken herhalten. Home Recruiting hält auch fernab von Krisenzeiten zahlreiche Vorteile bereit und sollte nicht als Zukunftsmusik moderner, digitalisierter Unternehmen verstanden werden, nicht als Alternative, sondern als neuer Plan A. 



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